Vorschlag für eine politische Innovation

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Volksentscheids-Vereine

Version 1.0/4.3, 01.02.2015

Inhalt

ZusammenfassungÜbersicht

Durch die Zusammenlegung der Sammlung der Unterstützungsunterschriften und auch der Abstimmungstermine mehrerer Volksentscheide sollen diese sehr viel aussichtsreicher werden und dadurch zu einem wirksamen Mittel direkter Demokratie werden.

Ausgangslage – das ProblemÜbersicht

Volksentscheide klingen erst mal wie eine gute Idee, scheitern aber in inakzeptabel hohem Ausmaß an den zu bewältigenden Hürden: der Menge benötiger Unterstützungs-Unterschriften und der Wahlbeteiligung. Auch wenn Parteien die Initiatoren eines Volksentscheids unterstützen können (und die Opposition das auch oft politisch tut), hängt der organisatorische Aufwand letztlich meist an einer Gruppe von Leuten, die weder die personelle Stärke noch organisatorische Struktur und Erfahrung haben, die dafür nötig sind.

Außerdem hat die Realität gezeigt, dass die Politik direkte Demokratie in geradezu kriminellem Ausmaß hintertreibt: Volksentscheid über die Rekommunalisierung der Berliner Energieversorgung Das Quorum von 25 Prozent aller Stimmberechtigten wurde mit 24,1 Prozent knapp verfehlt, weil der Berliner Senat die Abstimmung einzeln durchführen ließ, obwohl eine Zusammenlegung des Volksentscheids mit der Bundestagswahl am 22. September 2013 möglich gewesen wäre.

Die Unterschriftensammlung und später die Wahlbeteiligung sind bisher auch deshalb ein Problem, weil von den Medien o.Ä. nicht massiv dazu aufgerufen wird, sich daran zu beteiligen. Das wiederum ist verständlich, weil – anders als bei Wahlen – bei einem einzelnen Volksentscheid der Aufruf zur Beteiligung de facto identisch mit einer Inhaltlichen Unterstützung des Anliegens ist; jedenfalls würde es wohl so wahrgenommen, auch wenn man argumentieren kann, dass man aus prinzipiellen Erwägungen auch Abstimmungen über Anliegen haben möchte, die man nicht unterstützt.

ZielÜbersicht

Unter der Prämisse einer ernstzunehmenden direkten Demokratie müssen die Hürden für die Durchführung von Volksentscheiden drastisch sinken – ohne dass gleichzeitig "Missbrauch" leicht möglich wird (also das Einbringen extremer, aussichtsloser Abstimmungsinhalte).

Dies soll dadurch erreicht werden, dass die Unterstützungsunterschriften für mehrere Volksentscheide gleichzeitig gesammelt werden (wodurch der Aufwand auf einen Bruchteil fällt), und dadurch, dass mehrere Volksentscheide am selben Tag abgestimmt werden.

Nebenziele, positive Nebeneffekte, weitere Betroffene

größere öffentliche Aufmerksamkeit

Dadurch, dass über mehrere Volksentscheide berichtet würde, bekäme die Unterschriftensammlung mehr Aufmerksamkeit. Außerdem wäre ein Aufruf, sich daran zu beteiligen, keine Inhaltliche Aussage mehr, weil nicht gemeint wäre Unterschreiben Sie für alles, sondern eher Irgendwas wird ja wohl dabei sein, das auch Sie Inhaltlich unterstützen.

Das könnte darauf hinauslaufen, dass es eine medial sehr präsente "jährliche Unterschriftenwoche" gibt (zu Beginn der Sammlungsfrist), in der die Unterschriftensammler massiv präsent wären.

auch nichtunterstützte Volksentscheide profitieren

Von der Zusammenlegung mehrerer Volksentscheide würden auch diejenigen profitieren, die von der vorgeschlagenen Organisation nicht unterstützt werden. Für sie müssten zwar mit ähnlichem Aufwand wie heute die Unterstützungsunterschriften gesammelt werden, aber einerseits würde das durch die größere Aufmerksamkeit für das Thema Volksentscheid erleichtert (wenn es gleichzeitig stattfindet), und andererseits würde durch die gleichzeitige Abstimmung aller Volksentscheide die Wahlbeteiligung als Hürde auch für die nicht unterstützten abgeräumt.

UmsetzungÜbersicht

Dieses Ziel kann folgendermaßen erreicht werden: Leute mit dem Interesse, direkte Demokratie zu fördern, gründen einen Verein. Das wären vermutlich überwiegend solche Leute, die sich in der Vergangenheit für ein Volksentscheid (o.Ä.) eingesetzt haben. Aber auch über diesen Kreis hinaus gibt es sicherlich – auch in den Parteien – einige Leute, die unabhängig von konkreten Inhalten das Instrument des Volksentscheids fördern möchten.

An diesen Volksentscheids-Verein können sich die Initiatoren eines Volksentscheids wenden. Über einen geeigneten Zeitraum – etwa jahresweise – werden diese Vorschläge gesammelt. Dann stimmen die Mitglieder (später: nur diejenigen, die sich im Vorjahr in erheblichem Umfang an der Unterschriftensammlung beteiligt haben) darüber ab, welche Volksentscheide der Verein unterstützen soll. Dabei geht es nicht um eine Unterstützung im politischen Sinn, sondern um einen Missbrauchsschutz: Es soll nicht jeder Quatsch zur Abstimmung gebracht werden können (jedenfalls nicht durch die Hilfe des Vereins). Man kann kritisieren, dass eine "kleine" Gruppe (das wären langfristig mehrere hundert, vielleicht mehrere tausend) über die Aussichten eines Volksentscheids entscheidet. Andererseits sind diejenigen ehrenamtlich tätig, da sollten sie durch Formalitäten zu etwas gezwungen werden, das sie ablehnen.

In der übrigen Zeit würde der Verein versuchen weitere (aktive) Mitglieder zu gewinnen und Spenden einzuwerben.

mögliche Probleme

Aktualität

Für Anliegen, die schnell abgestimmt werden müssen, ist diese Vorgehensweise nicht geeignet. Aber das dürfte im Allgemeinen kein großes Hindernis sein.

Unterwanderung des Vereins

Eine – möglicherweise politisch extreme – Gruppe, die ihr Anliegen zur Abstimmung bringen möchte, aber befürchtet, bei der Abstimmung unter den Mitgliedern des Vereins durchzufallen, könnte versuchen, viele Sympathisanten zum Eintritt in den Verein zu bewegen, um dadurch bessere Aussichten bei der Abstimmung zu haben. Dadurch könnte im Extremfall das Ansehen des Vereins beschädigt werden. Irgendwelcher rechts- oder linksradikaler Stuss fiele zwar bei der Abstimmung sowieso durch (wahrscheinlich schon bei der Unterschriftensammlung, weil die Bürger ja nicht unterschiedslos alles unterschreiben würden), aber er bekäme dadurch eine Aufmerksamkeit, die er anderenfalls nicht hätte. Es liegt also im Interesse des Vereins, Mechanismen zu schaffen, die so etwas möglichst unterbinden.

Einwände, Anmerkungen und Bewertungen von DrittenÜbersicht

bisher keine

ErweiterungenÜbersicht

Terminfestlegung

Der Verein sollte einen Volksentscheid in eigener Sache starten, der erzwingt, dass Volksentscheide mit Wahlterminen oder anderen Volksentscheiden zusammengelegt werden müssen.

erleichterte Unterschriftensammlung

Der Verein sollte einen Volksentscheid in eigener Sache starten, der ermöglicht, dass die Unterschriften für mehrere Volksentscheide in erleichterter Form gesammelt werden können. Der Bürger soll seine Daten nur einmal angeben müssen und dann für jede Vorlage nur noch unterschreiben (bzw. sie zur Sicherheit streichen) müssen.

Und was denken Sie?Übersicht

Schreiben Sie mir, was Sie von den oben ausgeführten Überlegungen halten!

Wenn Sie Ihre Meinung über dieses Konzept (im Sinne einer Bewertung des Verfassers, der "Qualität" des Grundgedankens) maximal vereinfachend zusammenfassen, finden Sie es dann eher gut oder eher schlecht (unabhängig davon, ob sie glauben, dass die Details korrekt sind und es so insgesamt funktioniert)?

eher gut eher schlecht

Änderungen am Dokument und alte VersionenÜbersicht

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1.0 (01.02.2015)