Hauke Laging, Peter-Vischer-Straße 29, 12157 Berlin, Tel.: 030/32603660, mobil: 0172/7630883, E-Mail: hauke@laging.de, WWW: http://www.hauke-laging.de/

kleine Ideen für den Wahlkampf

Version 2.5, 11.09.2009 (Versionsübersicht mit Anzeige der Änderungen)

Liebe Leserin, lieber Leser,
ich hoffe, Dir wird wenigstens irgendwas auf dieser Seite gefallen. In diesem Fall schick den Link doch bitte an andere Grüne, die sich dafür interessieren könnten (aber bitte nur an Grüne). Wie Du vermutlich selber weißt, passiert in unserer Partei nur dann etwas, wenn sich genügend Leute für das jeweilige Thema interessieren. Deshalb bin ich dankbar, wenn Du mir hilfst, diese kritische Masse zu erreichen.

Ich habe im Wurzelwerk die Gruppe Wahlkampf und Mitgliedergewinnung gegründet, in der ich die auf dieser Seite gesammelten Vorschläge vorgestellt habe. Dort können sie im Forum diskutiert werden. Und natürlich können auch andere dort ihre Ideen veröffentlichen. Wenn Du Dich also mit Wahlkampfverbesserungen befassen willst, dann tritt am besten dieser Gruppe bei. Und weise andere daran interessierte Leute auf sie hin.

Insbesondere ist der Inhalt der Gruppe umfangreicher und aktueller, weil ich Änderungen erst dort einpflege und erst später hier übernehme!.

Inhalt

Infoständeübersicht

passive Kontaktaufnahme mit Schildern

Dieses Konzept ist in verbesserter Form auf eine eigene Webseite gewandert.

Wahlprogramme der anderen

Es ist sicherlich ab und an nützlich, die Wahlprogramme der anderen da zu haben.

Spenden

Es kommen sicher auch ein paar überzeugte Parteianhänger vorbei, die gewillt sind, den Wahlkampf zu unterstützen. Für diejenigen sollte man einen Infozettel haben, der ihnen erklärt, wie sie spenden können.

In Anlehnung an entsprechende Aktionen könnte man statt des rein abstrakten Bettelns um Geld auch Verwendungszwecke in Aussicht stellen:

  1. Unterstützen Sie uns mit 50 Wahlprogrammen! (10 €)

  2. Unterstützen Sie uns mit 10 Plakaten! (50 €)

  3. Unterstützen Sie uns mit ...

Aktivierung von Unterstützern, Mitgliedergewinnung

Ich sehe ein großes Problem darin, dass die Zielgruppe fast aller Infostände "nur" Wähler sind. Wenn jemand kommt und auf angebotenes Material mit Ich wähle Euch sowieso reagiert, dann freuen die Wahlkämpfer sich, aber das war es dann auch. Statt dessen sollte man nachhaken, was natürlich nur funktioniert, wenn man für Leute, die mehr als nur Wähler sind (oder sein könnten), ein passendes Angebot hat. Nun gibt es ein breites Spektrum von Unterstützern:

  1. Leute, die sich nur informieren wollen

    Da wir eine Partei sind, die vergleichsweise viel mit Inhalten arbeitet, kann eine Politisierung, eine bessere Information der Gesellschaft über politische Zusammenhänge uns nur nützen.

    Wir sollten also als ersten Einstieg darauf verweisen, wie man bei uns an Informationen kommt (Webseite; Bezirkszeitung; Infomaterial in den Kiezbüros; ggf. Sprechstundentermine)

  2. Leute, die interesse an politischen Veranstaltungen haben

    Wir sollten den Bürgern im zweiten Schritt anbieten, sich auf unsere Veranstaltungsverteiler (berlinweit, bezirksbezogen) setzen zu lassen. Das bieten wir natürlich jetzt schon an, nur weiß das vermutlich fast niemand.

  3. Leute, die in geringem Umfang Arbeiten übernehmen wollen

    Ich nehme an, dass man sehr viel erreichen kann, wenn man es schafft, eine große Gruppe von Helfern aufzubauen, die jeweils nur wenig tun, etwa nach dem Motto Spende uns eine Stunde im Monat. Denen kann man dann einige Bezirkszeitungen oder anderes Material und eins der Schilder in die Hand drücken, und dann stellen die sich eine Stunde im Monat irgendwo in ihrer Gegend an eine Stelle mit hohem Fußgängeraufkommen.

    Eine Stunde im Monat ist nichts, niemand wird sagen, das sei ihm zu viel Aufwand. Aber die Leute müssen wissen, dass wir auch Leute mit dieser Minimaleinsatzbereitschaft suchen und gut gebrauchen können.

  4. Meine Kampagne

    Für diejenigen, die etwas flexibler und vom Umfang her einsatzwilliger sind, gibt es dann den Hinweis auf unsere Plattform Meine Kampagne.

  5. Parteimitglieder

    Auch die Möglichkeit des Parteibeitritts muss man wohlwollend erwähnen. Wie geht das, was kostet das, was bringt das?

  6. Politisch-Aktive

    Als höchste Stufe des politischen Engagements kann man dann diejenigen darstellen, die in der bzw. über die Partei tatsächlich irgendwas Offizielles tun: für ein Amt oder Mandat kandidieren.

Das ist alles keine Hexerei; mit wenig Aufwand und gutem Willen käme jeder Interessent selber darauf. Allerdings könnte man sich mit diesem Hinweis den gesamten Straßenwahlkampf sparen. Es geht in erster Linie darum, Leute, die prinzipiell interessiert sind, sich aber rein praktisch nicht darum gekümmert haben, darauf zu stoßen, einen Anlass zu liefern, aktiver zu werden.

Ich habe diesen Gedanken für den Spezialfall des Vorwahlkampfs mal ausführlicher dargestellt und in dem Zusammenhang auch einen Vorschlag für einen passenden Infozettel erstellt: Rekrutierung von Helfern für den Straßenwahlkampf

Wenn man an einem Stand mal gezielt diese Gruppe ansprechen will (weil man genügend Leute am Stand hat oder gerade (noch) kein Wahlkampf ist), könnte man so ein Schild dafür verwenden:

Manpower - 2

Manpower - 3

Obwohl ich den ersten Spruch besser finde, funktioniert der zweite besser. Ich vermute, dass das daran liegt, dass die Leute das dahin gehend missverstehen, dass sie im engeren Sinne politisch aktiv werden sollen, woran natürlich kaum jemand Interesse hat.

Wenn jemand eine Idee für einen besseren Spruch hat – immer her damit. Die Restriktionen für diese Botschaften sind meines Erachtens folgende:

  1. Es darf nicht so viel Text werden, dass er so klein wird, dass man ihn nicht mehr auf Entfernung lesen kann. Eine Mischung aus großem und kleinem Text erscheint mir akzeptabel.

  2. Die Ansprache soll nicht dahingehend missverstanden werden, dass die Leute in die Partei eintreten sollen.

Man sollte sich folgendes klar machen: Es gibt natürlich viel mehr Leute, die bereit sind, die ihnen am nächsten stehende Partei eben mal zu unterstützen, als es Leute gibt, die bereit sind, in diese Partei einzutreten. Um welchen Faktor sich diese beiden Gruppen unterscheiden, kann ich nicht sagen, aber es erscheint mir offensichtlich, dass wir bei 4500 Mitgliedern in Berlin mindestens 10.000 Leute für kleine Hilfsarbeiten mobilisieren können. Mit 1.000 Helfern pro Bezirk würden wir den Wahlkampf der anderen schlichtweg überrennen (die darauf nicht schnell genug reagieren könnten). Die Bedeutung dessen, in der Zeit vor dem Wahlkampf solche Helfer zu akquirieren (und zu mobilisieren), kann meines Erachtens gar nicht überschätzt werden.

Kette von Wahlkämpfern um einen Infostand herum

Natürlich kann man nicht einfach mal den Personalaufwand an einem Stand verdoppeln, aber man kann mal darüber nachdenken, ob es in bestimmten Situationen sinnvoll ist, ganz massiv irgendwo aufzutreten, damit die Laufkundschaft mehrere Kontakte hintereinander hat. Die Idee dahinter:

Infokette

Man würde den Wahlkämpfern dann jeweils eins der oben beschriebenen Schilder verpassen. Auf dem ersten Schild, das der Bürger sieht (egal, aus welcher Richtung er kommt), könnte dann so was stehen wie In diesem Teil Berlins wählen fast 30% die Grünen. Informieren Sie sich, warum! Damit wird die Zielperson quasi aufgewärmt. Und dann bekommt er an jeder weiteren Station ein anderes Angebot:

  1. Wählen ist gut, Mitmachen besser!

  2. Unsere kostenlose Bezirkszeitung

  3. Unser Wahlprogramm in Kurzfassung

  4. Warum man die Grünen besser nicht wählt – da gibt es dann diesen Flyer.

Das bedeutet natürlich, dass jeder Helfer zwei Schilder bekommt bzw. Vor- und Rückseite seines Schilds unterschiedlich bestückt sind. Es erscheint mir sinnvoll, diese Reihenfolge zu wählen, also mit dem ersten Schild unsere entschiedensten Sympathisanten anzusprechen und sich dann zu unseren Kritikern vorzuarbeiten, und zwar aus folgendem Grund: Je mehr Zeit die Leute zum Nachdenken haben, desto eher nehmen sie etwas mit. Am wenigsten Zeit brauchen die Sympathisanten. Es besteht zwar das Risiko, dass die Kritiker nach dem Lesen des ersten Schilds an allen anderen vorbeischauen, aber das wird nicht die Masse derjenigen, die man überhaupt erreichen kann, tun. Wer als Kritiker bei der ersten Station noch nicht so weit ist, dass er etwas mitnimmt, der nimmt auch später nichts (wenn es sich inhaltlich von ihm wegentwickelt). In dem vorgeschlagenen Szenario stelle ich mir den Kritiker folgendermaßen vor:

  1. In diesem Teil Berlins wählen fast 30% die Grünen. Informieren Sie sich, warum!

    Die Grünen – auch das noch...

  2. Wählen ist gut, Mitmachen besser!

    Die wählen...

  3. Unsere kostenlose Bezirkszeitung

    Was soll ich mit deren Bezirkszeitung?

  4. Unser Wahlprogramm in Kurzfassung

    Wahlprogramm? Ich wähle die eh nicht...

  5. Warum man die Grünen besser nicht wählt

    Ja, genau! äh... hmm. Das nehme ich mal mit.

symbolisches Schminken

Die Wahlkämpfer könnten – eventuell beschränkt auf diejenigen an dafür passend erscheinende Standorte – farblich passend und symbolhaft (also in einheitlicher Weise) geschminkt werden, um so eine Auffälligkeit und einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Ich bin nun so gar nicht künstlerisch veranlagt, so dass ich keine konkreten Vorschläge dafür habe, aber ich habe darüber mit einer Kosmetikerin gesprochen, die das interessant findet (wenn auch für die Jusos :-) ). Ich rechne deshalb damit, demnächt entsprechende Möglichkeiten hier demonstrieren zu können.

So richtig gut würde dieses Projekt erst dann, wenn man an den Infoständen den Sympathisanten die Möglichkeit gäbe, sich in fünf Sekunden den grünen Ich gehöre dazu-Strich ins Gesicht malen zu lassen. Natürlich ist das nicht jedermanns Sache, aber man stelle sich mal vor, dass jeder hundertste, dem man in der Stadt (hinter einem solchen Infostand) über den Weg läft, das grüne Wahlkampfsymbol trägt! So viel Werbung könnte man gar nicht machen. Und wenn sowohl grüne als auch rote Markierte durch die Gegend laufen, ist das gar nicht verkehrt, weil damit die eigentliche Botschaft transportiert wird. Die anderen werden da wohl kaum aufspringen (wäre einerseits peinlich und andererseits optisch bedenklich, zumindest bei den Schwarzen).

Wichtig erscheint mir dabei, das nicht wie Zirkusbemalung für Kinder aussehen zu lassen. Deshalb würde ich das auch nicht bei Kindern machen. Um maulende Kinder zu vermeiden, könnte man die kindgerecht anmalen; dadurch würde der politische Charakter des Symbols nicht verwässert. Als Motto für die Aktion kommt in Frage:

Mach die Stadt mit grün – und zeig das auch!

So könnte das aussehen (digital erstellt, nicht real geschminkt und fotografiert):

Schminkdemo 1 Schminkdemo 2

Schwebeballons

Technisch nicht einfach, aber vielleicht ganz interessant: Wenn man Luftballons mit der richtigen Menge der richtigen Mischung von Luft und Helium befüllt, sollten sie schweben bzw. extrem langsam zu Boden sinken. Damit wäre es dann möglich, einen Teppich aus Luftballons direkt über den Besuchern zu erzeugen, vor allem vor dem Stand. Das sähe einerseits vermutlich total geil aus und würde andererseits viele Leute zum Rumspielen mit den Ballons animieren – weil es so was sonst einfach nicht gibt.

Diese Ballons müssten aber sorgfältiger verknotet werden als üblich, weil bereits ein geringer Gasverlust zur Folge hätte, dass sie schneller zu Boden fallen.

Ballonteppich

Alex hat darauf hingewiesen, dass die nötige Mischung technisch schwierig erreichbar wäre, und als alternative Umsetzung vorgeschlagen, dass man sowohl Luft- als auch Gasballons aufbläst und diese in einem geeigneten Verhältnis zusammenbindet, so dass der gewünschte Schwebeeffekt erreicht wird.

Schwebende Ballonhaufen sind optisch vielleicht sogar spannender als Einzelballons. Fehlt nur noch eine praktische Idee, wie man den Befüllungsgrad einzelner Ballons regulieren kann, nachdem man festgestellt hat, dass der Haufen einen Tick zu leicht oder zu schwer ist.

Ballons als Informationsträger

Im wahrsten Sinne des Wortes... Auf dem CSD in Berlin haben wir in angemessen großer Menge grüne Ballons verteilt. Ich habe bei so vielen Ballons, wie es mir möglich war, einen Flyer von Meine Kampagne angehängt. Die Flyer habe ich einfach oben links gelocht, eine Schlaufe durchgezogen, die groß genug war, um auch als Haltehilfe zu funktionieren, und das Ende dann per Tacker fixiert – das geht einfach sehr viel schneller, als einen Knoten reinzumachen. Und Zeit ist bei solchen Aktionen ein wichtiger Faktor (Tipp: Den Tacker an einem Ballonband um den Hals hängen; zwei Hände sind dafür nämlich eigentlich zu wenig).

Ballons der Grünen werden nicht nur von Kindern mitgenommen, sondern auch von Wählern. Die Meine Kampagne-Flyer scheint außer mir eh keiner offensiv zu verteilen (was schade ist, weil wir massig mehr Leute brauchen). Wenn man den Flyer eh schon die ganze Zeit quasi in der Hand hat, schaut man in sich auch mal an (gerade, wenn man bei einer Veranstaltung auch mal rumsteht, weil man auf etwas oder jemanden wartet). Natürlich ist dabei ein vergleichsweise größer Streuverlust hinzunehmen, aber der Flyer ist klein und dadurch für die Ballons noch am besten geeignet.

Es erscheint mir sehr wahrscheinlich, dass das Wirkungsmaximum nicht bei den Extremen "nur Spaß" (nur Ballons) und "nur Information" liegt, sondern irgendwo dazwischen. Wenn man also mal irgendwo (dafür geeignete) Zettel unters Volk bringen will und der Anlass passt, dann kann man sie einfach an Ballons hängen.

Schlagfertigkeit – die richtigen Antworten parat haben

Es geht mir nicht darum, eloquenter dazustehen als der Wähler, sondern darum, auf die typischen Reaktionen passend zu antworten, wenn das denn einen Nutzen verspricht.

Für die wichtigsten Fälle sollte man mal eine Liste machen und an die Stände geben.

Beispiele:

Infostände – aussortierte Ideenübersicht

Die folgenden Ideen hatte ich bei der Wahlkampf-Vorbesprechung meines Kreisverbands. Zu dem Zeitpunkt war ich noch nie an einem Infostand. Aus der Praxis ist mir nun klar, dass diese Vorschläge unergiebig sind (komisch, dass die anderen mich darauf nicht hingewiesen haben... :-) ), weil kaum jemand an den Stand kommt, sondern die weitaus meisten Leute nur im Vorübergehen mitnehmen, was man ihnen anbietet.

Deshalb bringt auch der Interessentendummy nichts. Die Vorübergehenden scheren sich nicht darum, ob jemand am Stand steht, sondern allenfalls darum, ob sie sehen, dass jemand etwas mitnimmt.

Vorher- und Nachher-Urne

Niemand scheint zu wissen, was Standarbeit im Wahlkampf bringt. Echten Kontakt hat man zu einer verschwindend kleinen Menge der Wähler. Aber schlimmer noch: Wer kommt an den Stand oder lässt sich ansprechen, ist das die Hauptzielgruppe – beeinflussbare Unentschlossene – oder sind das womöglich vielmehr unsere Sympathisanten? Nächste Frage: Wenn wir auf Unentschlossene treffen, ändern die dann wirklich ihre Haltung?

Es könnte bei der Beantwortung dieser Fragen helfen, zwei oder drei kleinen Urnen am Infostand zu haben. Diejenigen, die an den Stand kommen, bekommen die Möglichkeit, ihr Kreuzchen zu machen, damit wir einen überblick darüber bekommen, wer zu uns kommt. Wenn man es besonders gut machen will, trennt man die Stimmen derjenigen, die nur Informationsmaterial mitnehmen, von denen, die das Gespräch suchen (weil es bei ersteren kein Vorher-Nachher am Stand gibt). Nach Abschluss des Gesprächs können diejenigen dann noch mal wählen. Ob die das immer wahrheitsgemäß tun, ist eine andere Frage, aber so könnte man sehen, was diese Form der überzeugungsarbeit bringt.

Anstelle eines Wahlzettels könnte man auch nur auf die Partei bezogen fragen:

  1. Ich werde auf jeden Fall die Grünen wählen.

  2. Ich tendiere dazu, die Grünen zu wählen.

  3. Ich bin unentschlossen, wen ich wähle.

  4. Ich tendiere dazu, die Grünen nicht zu wählen.

  5. Ich werde auf keinen Fall die Grünen wählen.

Damit wäre eine feinere Abstufung bei der für uns wichtigsten Information möglich.

Diese Aktion wäre natürlich außerdem ganz lustig, kann aber nicht dazu verwendet werden, die Leute an den Stand zu locken, weil dadurch das Ergebnis verfälscht würde.

Erlebnisse dokumentieren

In der Vorbesprechung wurde das Problem der Standpersonen angesprochen, dass sie nicht wissen, was sie erwartet; insbesondere diejenigen, die so etwas zum ersten Mal machen. Indem man nach jedem Gespräch kurz notiert, wie es gelaufen ist, könnte man nicht nur dieses Problem erledigen, sondern auch dem Landesverband die Möglichkeit geben, die Stimmung in der Stadt zentral zu erfassen und darauf ggf. zu reagieren.

Die Erfassung wären im einfachsten Fall Striche auf einer Liste: je ein Feld für alles, was (vermutlich) häufig angesprochen wird. Dazu vielleicht noch die Bewertung, wie angenehm die Unterhaltung war. Sonderfälle werden gesondert notiert (und bekommen dann vielleicht am nächsten Tag ein eigenes Feld). Am Ende der Aktion wird durchgezählt, und die Ergebnisse werden an alle Interessierten weitergegeben.

Interessentendummy

Nichts ist abschreckender als ein leerer Stand inmitten einer Menschenmenge. Das hat erst mal gar nichts mit Politik zu tun. Deshalb sollte man, wenn gerade keine echten Kunden da sind, zumindest den Eindruck erwecken, dass gerade ein interessierter Bürger da ist.

Sonstigesübersicht

Film mit Aufnahmen der Reaktionen der Bürger auf Wahlplakate

Wie immer sind die Wahlplakate in Deutschland nicht besonders gehaltvoll. Ausgerechnet die SPD bekommt nun in der für gewöhnlich niveauvollen Publikation DIE ZEIT voll ihr Fett weg: SPD setzt auf sinnlose Polemik Wenn man daneben (unter diesem Aspekt) vor allem die CDU-Plakate betrachtet, kann man sich nur weglachen. Dieser Artikel hat mich auf folgende Idee gebracht:

Es könnte recht lustig sein, mal per Kamera vor den großen Plakaten Bürger zu eben diesen zu interviewen und sich mal erklären zu lassen, was die jeweilige Partei einem damit sagen will und wie gut das ihrer Meinung zu der jeweiligen Partei passt. Das könnte man dann auf der Webseite des Landesverbands veröffentlichen und zusätzlich per Notebook auf den Infoständen laufen lassen, so man denn eins zur Verfügung hat. Filme sind ja allgemein interessant, gelacht wird auch gern.

Flyer, der sich mit der Standardkritik an den Grünen auseinandersetzt

Wie jeder Wahlkämpfer weiß, gibt es nicht nur Lob, sondern auch einige Leute, die einem am Stand in aller Ausführlichkeit erklären müssen, warum die Grünen (inzwischen) eine Scheißpartei bzw. jedenfalls aktuell unwählbar seien:

Um mal nur die Klischeepunkte aufzuzählen. Ob es was bringt, sich damit auseinanderzusetzen (d.h., man denjenigen in unserem Sinne beeinflussen kann), sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall ist es lästig und raubt ungemein viel Zeit, wenn man nicht gerade gut darin ist, Leute abzuwimmeln. Und natürlich kennen die meisten sich nicht mit allen Punkten so gut aus, dass sie da wirklich souverän rumdiskutieren können.

Deshalb sollte die Partei mal einen (etwas umfangreicheren) Flyer erarbeiten, der sich mit allen diesen Punkten auseinandersetzt. Das hätte dann mehrere sehr positive Aspekte:

  1. Die Kritiker fühlten sich ernst genommen.

  2. Die Leute an den Infoständen werden effizienter, weil sie nicht mehr so viel Zeit verplempern.

  3. Wir fallen auch bei denen, die nicht meckern, ungemein positiv damit auf, dass wir uns – als Erste! – offensiv mit den Standardvorwürfen auseinandersetzen.

Wahlprogramm-Flyer mittleren Umfangs

Diese Idee ist nicht von mir, sondern auf einem Treffen des Wahlkampfteams von Berlin Steglitz-Zehlendorf entstanden:

Die Flyer kann man nur mit viel gutem Willen als Kurzversion des Wahlprogramms bezeichnen. Viele Leute wollen mehr Information als das, was auf eine oder zwei A4-Seiten passt. Die nächste Eskalationsstufe ist dann gleich das vollständige Wahlprogramm, das man aber schlicht aus Kostengründen nicht in der geforderten Menge unters Wahlvolk werfen kann.

Mein Argument war, dass diejenigen, die wirklich daran interessiert sind, dann auch im Web nachlesen werden, was sie interessiert, so dass man keine Wähler verlieren wird, weil man gerade kein komplettes Wahlprogramm "zur Hand hat". Es wurde dazu dann noch der gute Vorschlag gemacht, dass eine echte Kurzversion des Wahlprogramms im Straßenwahlkampf sehr nützlich sein könnte, also mal 5-10 Seiten, die meines Erachtens kostenoptimierend gedruckt werden sollten. Die Flyer müssen gut aussehen. Aber wer gezielt nach dem Wahlprogramm fragt, interessiert sich für Inhalte, derjenige braucht kein ansprechendes äußeres, zumal man ganz offensiv an den Anfang schreiben kann, dass das Druckerzeugnis aus Kostengründen so aussieht, weil uns wichtig ist, allen Interessenten eins geben zu können. Das kommt sicher gut an.

Online-Wahlprogramm mit Detailauswahl

Diese Idee ist von Alexander Mantei (ich habe bei der technischen Umsetzung geholfen):

In den Flyern steht vielen Leuten zu wenig, das vollständige Wahlprogramm ist aber sehr viel Lesestoff. Auch eine im Umfang reduzierte Darstellung des Wahlprogramms löst ein Problem nicht: Was muss man überhaupt lesen? Der neue Ansatz ist, den Wählern im Web pro Kategorie nur die wichtigsten Stichpunkte vorzulegen. Die kann man schnell lesen. Bei den Punkten, denen man zustimmt, wird man zumeist sowieso nicht weiterlesen wollen. Jeder Stichpunkt bietet die Option, den zugehörigen Volltext aus dem Wahlprogramm auszuklappen. So findet man schnell die Bereiche, die einen interessieren bzw. die einem klärungsbedürfig erscheinen, und wird eben nicht von einem Riesenhaufen Text abgeschreckt.

Alexanders Seite mit Konzept und Demoversion

Werbeslogans

Deine Freundin wählt grün.

Die Grünen sind – wie wohl alle Parteien – sehr unterschiedlich in der Gesellschaft verwurzelt. Für die Zukunft der Gesellschaft sind die Trends bei den jüngeren Bürgern wichtiger. Speziell bei den jungen Frauen sind die Grünen sehr gut aufgestellt. Das Ausmaß von deren Zustimmung wird den meisten Männern im selben Alter nicht klar sein (auch ich war erstaunt, als ich davon das erste Mal hörte). Die meisten Männer, die CDU und FDP wählen, haben vermutlich noch nie darüber nachgedacht, dass sie damit wahrscheinlich gegen die Interessen ihrer (vorhandenen oder erwünschten) Partnerin arbeiten, und würden ihr das auch so nicht ins Gesicht sagen, sondern in politische Einzelaspekte ausflüchten. Wenn man es durch geeignete Aufmerksamkeitsweckung erreichen kann, dass diese Parteisympathisanten jedesmal ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie an ihre Partei denken, und die Nichtwähler (die uns nicht abgeneigt sind) sich durch ihre Untätigkeit nicht mehr nur abstrakt, sondern konkret schuldig fühlen, dann kann man damit vielleicht etwas erreichen.

Daher folgender Vorschlag für Werbematerial (ist kein Bild; ich hoffe, es sieht in allen Browsern etwa gleich aus):

Deine Freundin wählt grün.*Logo

Willst Du wirklich ihrer Zukunftshoffnung im Weg stehen und gegen sie Politik machen, Deine Interessen gegen ihre durchsetzen?

* In der Altersgruppe von x bis y wählen ungefähr 30% der Frauen die Grünen.

Mein großes Problem mit diesem Vorschlag: Ich erinnere mich zwar daran, vor Jahren mal gelesen zu haben, dass in einer bestimmten Altersgruppe etwa 30% der Frauen die Grünen wählen, habe es aber bisher nicht geschafft, eine Quelle dafür ausfindig zu machen. Die Wähleranalysen, die ich gefunden habe, stellen andere Betrachtungen an als diese, wecken bei mir allerdings Bedenken, dass diese 30% realistisch sind. Wikipedia behauptet sogar, wir würden (knapp) mehrheitlich von Männern gewählt.

Man kann natürlich auch die Zahl aus Berlin nehmen (die man nichtsdestotrotz erst mal wissen muss...), die sieht viel netter aus als die bundesweite. Und was interessieren den Berliner Wähler, den wir damit konfrontieren wollen, die Werte aus JWD...

gegen andere Parteien

Ich finde, Wahlkampf muss eine ausgewogene Mischung daraus sein, dass man dem Wähler sagt, warum er einen wählen soll, und ihn daran erinnert, warum er die anderen besser nicht wählt.

FDP
  1. Lieber FDP-Wähler, habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!

    Kant gegen die Pünktchenpartei – fast ein bisschen lächerlich, aber letztlich geht es doch darum, dass die Leute endlich mal kapieren, dass es total absurd ist, dass ausgerechnet die FDP von der Wirtschaftskrise profitiert.

CDU
  1. Ein Störfall kommt selten allein!

    Und damit man den Mengenrabatt nicht verpasst, verlängert man die Laufzeit von Krümmel.

Linke
  1. Von einem reinen Oppositions-Wahlprogramm darf man mehr erwarten.

    Denn wenn man eh nicht in die Regierung will, ist ja egal, was man ins Programm schreibt. Warum also nur 10 EUR Mindestlohn, warum jährlich nur 200 Mrd. Ausgaben? Das sind doch halbe Sachen.

  2. Es war einmal eine Partei... Und wenn sie nicht gestorben ist, opponiert sie noch heute.

    Warum wählt man eine Partei für die Opposition?

Dokumentation der Vorbesprechungen

Es kann nur nützlich sein, die Ideen, die sich bei den Vorbesprechungen in den einzelnen Kreisverbänden ergeben – so wie diese hier – zu dokumentieren, so dass einerseits die sehr praktischen Tipps per Flyer an diejenigen gesammelt weitergegeben werden können, die nicht dabei waren, und andererseits die etwas bedeutenderen Ansätze auch jenseits der jeweiligen Bezirksgrenze Aufmerksamkeit erfahren, so dass alle die Chance haben, von den guten Einfällen der anderen zu profitieren.

Präsenz über sympathisierende Autofahrer

Wir haben in "ausreichender" Stückzahl diese tollen Stundenpläne, die niemand haben will. Das Gute an diese Stundenplänen ist, dass sie auf der Rückseite das Wachstum durch Bildung-Motiv und ein gutes Format (A4) haben. Man kann die – ich habe das bei meinem Smart ausprobiert – prima innen an die Heckscheibe eines Autos kleben; quasi keine Sichtbehinderung (jedenfalls beim Smart).

Ich habe testweise Stundenpläne an Autofahrer verteilt. Ich bin auch einige losgeworden, aber ich weiß natürlich nicht, wie viele den wirklich an ihr Auto kleben und wie viele nur Informationsmaterial haben wollten.

Die Idee, ausgerechnet auf Autos Werbung für die Grünen zu machen, finde ich deshalb reizvoll, weil das dem Klischee so schön widerspricht.

Viel besser, als mit unbekanntem Erfolg weiter an normale Autofahrer zu verteilen, finde ich folgendes: Wir schreiben alle Mitglieder an (vielleicht mit einem illustrierenden Auto-Gruppenfoto); von denen werden wohl einige (mindestens) ein Auto besitzen (die und ihre Partner/Kinder/Eltern). Wir bitten sie, auf diese Weise Werbung für uns zu fahren.

Für uns ist das hilfreich, weil wir mit etwas Glück auf einen Schlag 50-100 fahrende Werbeflächen bekommen. Genug, damit die Aktion als solche bemerkt wird (vielleicht auch von der Presse, wenn andere Bezirke sich anschließen). Und wenn das passiert, finden sich viel leichter weitere Autofahrer, die mitmachen. Am Ende fahren vielleicht ein paar hundert Autos Werbung für uns.

Für die passiven Mitglieder ist das ganz nett, weil es kaum mit Arbeit verbunden ist, sie aber trotzdem stolz darauf sein können, etwas Sichtbares zum Wahlkampf beizutragen. Die meisten sollten sich das Miniposter an einem Infostand besorgen, aber wir sollten ihnen auch anbieten, die per Post zuzuschicken.

Wenn man dann doch wieder an Autofahrer verteilt, kann man ihnen einen A5-Flyer in die Hand drücken, auf dem ein Foto ist, das die Aktion illustriert.

Die Stundenpläne sind natürlich nur eine Notlösung. Für zukünftige Wahlen sollte man diese Möglichkeit bei der Planung der Materialien im Auge haben. Aktuell könnte man auch die Faltposter nehmen, die aber zu groß und gefaltet eher zu klein sind. Die stehen allerdings mit unterschiedlichen Motiven zur Verfügung (was den großen Vorteil hat, dass die Angesprochenen sich das Motiv aussuchen können, das ihrer politischen Stimmungslage am besten entspricht; die Motivation, sich am Wahlkampf zu beteiligen, ist bei jeweils diesem Motiv natürlich am größten).

Wenn man das so richtig professionell aufzieht, könnte man vorab auch mal recherchieren, wie die Rechtslage ist. Vielleicht darf man nichts an seine Heckscheibe kleben, auch wenn es die Sicht nicht behindert.

Risiko

Ich bin darauf hingewiesen worden, dass politische Aussagen an unbewachten PKW früher zu Vandalismusschäden geführt haben. Das hängt sicher sehr von der Gegend ab. Diese Risikoeinschätzung können wir natürlich nicht vornehmen. Fairerweise könnten wir in der Mail (und auf dem Flyer) formulieren: ... wenn Du Dein Fahrzeug an Orten parkst, an denen nicht zu befürchten ist, dass dadurch Vandalismus provoziert wird.

Politischesübersicht

Neben den rein strukturell-politischen Vorschlägen für den Wahlkampf habe ich inzwischen auch eine Reihe inhaltlich-politischer Anregungen erarbeitet (siehe meine Veröffentlichungsübersicht; man kann dort die politischen Einträge herausfiltern; aus irgendeinem Grund kann der IE diese Seite nicht korrekt anzeigen). Einzelne mögen Potential im Wahlkampf haben, wobei es natürlich etwas heikel ist, am Wahlprogramm vorbei mit so etwas Punkte zu machen. Nicht alle der folgenden verlinkten Anregungen sind öffentlich zugänglich.

Verständnisprüfung beim Wertpapierkauf

veröffentlichtes Konzept

Diesen Ansatz habe ich an die für Finanzen bzw. Verbraucherschutz zuständigen Abgeordneten/Referenten der Bundestagsfraktion herangetragen. Die Finanzseite findet den Vorschlag gut, hält ihn aber aus strukturell-politischen Gründen (siehe Konzept) derzeit für nicht umsetzbar. Die Verbraucherschutzkollegin scheint den Sinn leider nicht verstanden zu haben. Auch wenn dieser Vorschlag nicht zeitnah umsetzbar ist, spricht meines Erachtens nichts dagegen, dass die Partei ihn im Wahlkampf in die öffentlichkeit trägt, wenn sie sich davon positive Aufmerksamkeit beim Wahlvolk verspricht. Man kann ja dazusagen, dass die Umsetzung erst später möglich erscheint, aber dann würde immerhin das Konzept gewürdigt, man hätte etwas wahrgenommene Kompetenz hinzugewonnen.

Dieses Konzept von mir wird von der Bundestagsfraktion aufgegriffen – leider erst nach der Wahl.

Wir machen die Autobahn frei

Die Vorstellung, dass ausgerechnet die Grünen mit der Autobahn als politischem Fokus in ihnen fremden Wählerschichten wildern könnten, erscheint auf den ersten Blick natürlich abwegig.

Wenn man Berlin und die sonstigen Stadtautobahnen (auf denen dieses Problem nachrangig ist) mal ausblendet: Was hasst der durchschnittliche deutsche Autofahrer am meisten? Meine These: LKWs auf der Autobahn, jedenfalls dann, wenn so viel los ist, dass sie eine relevante Behinderung darstellen. Was kann man dagegen tun? Triviale Antwort: LKWs/(Langstrecken-)Gütertransporte auf die Schiene. Triviale Antwort, dennoch keine Lösung in Sicht.

Ich habe mal gelesen, dass seit 40 Jahren noch jede Bundesregierung versprochen habe, mehr Gütertransport auf die Schiene zu bringen, aber keine dieses Ziel erreicht habe. Ich will mich gar nicht darüber auslassen, woran das liegt, weil ich von dem Thema nicht viel verstehe. Klar ist aber folgendes:

  1. Der Bund ist Eigentümer der Bahn und bezuschusst sie. Er kann in erheblichem Umfang Einfluss darauf nehmen, wie brauchbar die Bahn als LKW-Alternative ist.

  2. Die Grünen stehen seit jeher für die Förderung der Bahn als Transportmittel. Wir haben bei diesem Thema die maximale Glaubwürdigkeit.

  3. Auch wenn wegen EU-Recht die LKWs nicht auf die Schiene gezwungen werden können, erreicht man einen drastischen Effekt, wenn man nur dafür sorgt, dass die Bahn für die Spediteure das bessere (billigere, verlässlichere, schnellere) Transportmittel ist.

  4. In der aktuellen volkswirtschaftlichen Lage sind sinnvolle Investitionen in die Infrastruktur ein gutes Thema für jeden Arbeitsmarktpolitiker.

  5. Die Bahn hat in der Vergangenheit nicht alle Mittel abgerufen, die der Bund für den Ausbau des Schienennetzes zur Verfügung gestellt hat. Ein Teil des benötigten Geldes ist also "sowieso da", diese Ausgaben gingen also nicht wirklich zusätzlich in die Neuverschuldung ein.

  6. Es sollte sich lohnen, mal zu ermitteln (was vielleicht schon passiert ist), was man mit dieser Verlagerung beim Straßenbau (immense Schäden durch LKW) und Feinstaub (hoher Verbrauch, Dauerbetrieb, keine Filter) sparen könnte.

Die Grünen müssen sich nicht verbiegen, sie müssen bloß einer uralten politischen Forderung zu Aktualität verhelfen. Dass die Grünen dieses Thema nicht forcieren, um die Autofahrer zu beglücken, wird den Autofahrern klar sein, aber sie nicht stören. Hauptsache, die Straße ist frei.

Bei jeder möglichen Maßnahme stellt sich die Frage nach der Effektivität. Nun gilt die Autobahn nicht zu unrecht als deutsches Nationalheiligtum (man erinnere sich nur an den Aufstand, den die Forderung nach einem generellen Tempolimit verlässlich auslöst), wenn auch nicht unbedingt in grünen Wählerkreisen. Aber die eigenen Wählerschichten werden sich nicht daran stören, wenn man dasselbe Projekt plötzlich etwas anders verkauft, und wenn man sich im Wahlerhebnis erheblich verbessern will, muss man fast zwangsläufig aus den eigenen Wählerschichten raus.

politische Behinderung des Elterngelds

nicht veröffentlichtes Konzept

Das ist ein Zwischending von Politik und Wahlkampf, weil es formal ein politisches Anliegen ist, aber nicht mit dem Ziel, es umzusetzen. Das Thema ist derzeit politisch nicht relevant, so dass es sich wohl nicht lohnt, diesen Vorschlag aufzugreifen, weil der nur als Reaktion taugt. Aber dafür ist dieser Ansatz nicht auf den Wahlkampf beschränkt (war ursprünglich auch nicht dafür gedacht).

Alten- und Krankenbetreuung durch Arbeitslose

veröffentlichtes Konzept

Reizvoller Vorschlag:

  1. Das menschliche Problem der Altenbetreuung wird auf einen Schlag fast vollständig gelöst.

  2. Die Arbeitslosigkeit wird beträchtlich reduziert (weitaus sinnvoller als mit ABM).

  3. Die Kosten sind überschaubar.

Die Zuständigen aus der Bundestagsfraktion stehen dem aufgeschlossen gegenüber (siehe Beschreibung).

Schulbetreuung durch Arbeitslose

veröffentlichtes Konzept

Dasselbe in Grün:

  1. Die Bildungsmisere wird erheblich entschärft, und zwar nicht bloß im Durchschnitt, sondern am unteren Rand, wo die sozialen Folgeprobleme am größten sind.

  2. Die Arbeitslosigkeit wird beträchtlich reduziert (weitaus sinnvoller als mit ABM).

  3. Die Kosten sind überschaubar.

Die Referentin der Abgeordnetenhausfraktion steht dem aufgeschlossen gegenüber. Es gibt bereits einen Verein, der Ehrenamtliche zu diesem Zweck vermittelt. Bildung ist natürlich Ländersache, aber der Bund kann so ein Projekt unterstützen, indem er die BA zwingt, nicht dazwischenzufunken.

Ansatz zur Entspannung und Vermeidung von Staus (speziell auf Stadtautobahnen)

veröffentlichtes Konzept

Ein Projekt, von dem nur Autofahrer profitieren – das habe ich den Abgeordneten der Grünen gar nicht erst vorgestellt... Die anderen haben sich diesbezüglich nicht mit Ruhm bekleckert (bzw. haben dazu eine Stellungnahme des Bundesverkehrsministeriums bekommen, die ich einfach nur peinlich finde).

Wenn man mal über den eigenen ideologischen Schatten springt: Man kann mit geringem Mitteleinsatz viel bewirken (reduziert bestimmt auch die Emissionen) und hat ein ziemlich emotionales Thema, das hunderttausende von Wählern betrifft (nicht in erster Linie unsere).

der liebe Fraktionszwang – Problementschärfung durch eine änderung der Rechtslage

Dieser Vorschlag dürfte den Grünen näher stehen als den anderen Parteien. Mal abgesehen vom "egoistischen" Interesse der Abgeordneten daran mag diese Forderung als Signal an die (politikverdrossenen) Wähler taugen, dass wir eine strukturelle Verbesserung der Politik anstreben und dadurch im Sinne derjenigen Büger aktiv werden, die sich vom politischen status quo abgestoßen fühlen (das sind ja nicht nur 2% der Wahlberechtigten...).

Die Idee ist in einem Abschnitt auf meiner Politikseite beschrieben.

Koalitionsaussagen vor der Wahl

Der Vollständigkeit halber noch mein zweiter Vorschlag für eine rechtliche änderung des (vor-)parlamentarischen Rahmens. Dieser Punkt eignet sich allerdings wohl weniger zum Punktemachen als die Fraktionszwangentschärfung. Aber belanglos ist er meines Erachtens nicht, weil vielen Bürgern das Taktieren der Parteien bzw. einzelner Führungspersonen doch sehr auf die Nerven geht. Bei uns ist das Problem am wenigsten ausgeprägt, deshalb können wir damit am besten an die öffentlichkeit gehen.

Die Idee ist in einem Abschnitt auf meiner Politikseite beschrieben.

Erststimmen-Kooperation zur Verhinderung von Überhangmandaten

veröffentlichtes Konzept

Der Vollständigkeit halber noch mein zweiter Vorschlag für eine rechtliche änderung des (vor-)parlamentarischen Rahmens. Dieser Punkt eignet sich allerdings wohl weniger zum Punktemachen als die Fraktionszwangentschärfung. Aber belanglos ist er meines Erachtens nicht, weil vielen Bürgern das Taktieren der Parteien bzw. einzelner Führungspersonen doch sehr auf die Nerven geht. Bei uns ist das Problem am wenigsten ausgeprägt, deshalb können wir damit am besten an die öffentlichkeit gehen.

Die Idee ist in einem Abschnitt auf meiner Politikseite beschrieben.

nicht so kleine Vorschlägeübersicht

Einige Anregungen für den Wahlkampf habe ich gesondert, auf eigenen Seiten veröffentlicht. Der Vollständigkeit halber seien sie hier erwähnt.

Erhöhung der Wahlbeteiligung durch aktivierende Demonstrationen am Wahltag

nicht veröffentlichtes Konzept

Vor allem ein rechtliches (darf man das?) und organisatorisches Problem. Aber am Wahltag haben die Wahlkämpfer normalerweise nichts mehr zu tun. Und wenn man dadurch einen weiteren Prozentpunkt holt...? :-)

Die Bundesgeschäftsstelle schafft es leider seit einem halben Jahr nicht, sich dazu zu äußern. Irgendwann werde ich es mal an die SPD herantragen, die ist da vielleicht aufgeschlossener.

regelmäßige, anlassunabhängige Demonstrationen gegen Rechtsextremismus

nicht veröffentlichtes Konzept

Das habe ich der neuen AG "Aktiv gegen Rechts" und den Bezirksverbänden (die es umsetzen müssten) vorgestellt. Ich kann mit gur vorstellen, dass man damit auf der Straße auch solche Leute erreicht, die sich im allgemeinen nicht für Politik interessieren.

Rekrutierung von Helfern für den Straßenwahlkampf

nicht veröffentlichtes Konzept

Ich halte es für sinnvoll, die Wochen vor Beginn des Wahlkampfs dafür zu nutzen, gezielt Helfer zu akquirieren. Es gibt bestimmt genug Leute, die bereit sind, sich jeden Monat eine Stunde lang an die größte Kreuzung in ihrer Nähe oder einen ähnlich geeigneten Ort zu begeben, um dort die Bezirkszeitung oder sonstwelches Material zu verteilen. Ich denke, dass das nicht dieselbe Zielgruppe wie bei Meine Kampagne ist. Mal ganz abgesehen davon, dass so viele Ein-Mann-Verteilaktionen gar nicht zentral vom Landesverband organisiert werden können.

massive Präsenz an Aktionstagen zur Belebung der grünen Kultur in kritischen Gebieten (v.a. Ostdeutschland)

Wo jemand sein Kreuzchen macht, hängt sicher nicht nur von den politischen Inhalten und persönlichen Interessen ab, sondern auch erheblich von der lokalen politischen Kultur. Derselbe Mensch, in derselben persönlichen Situation, der in Berlin-Schöneberg nach einem Europawahlergebnis von 27,3% bei der Bundestagswahl die Grünen wählt, hätte auf dem Land in Brandenburg vermutlich anders gewählt. Es macht ja auch mehr Spaß, eine aufblühende Partei zu wählen, als eine abstürzende oder eine, die mit der 5%-Hürde kämpft.

Ohne Ahnung von der zugehörigen Soziologie zu haben, nehme ich an, dass die Grünen in ihren Problemzonen auch deshalb nicht mehr Stimmen bekommen, weil sie von potentiellen Wählern dort einfach nicht als Partei ernst genommen werden. Dies durch kontinuierliche Arbeit zu erreichen, ist vermutlich mühsam.

Vielleicht ließe sich einiges bewegen, wenn man zu einzelnen Terminen in Berlin mal 100 Leute von den Grünen zusammentrommelte (zehn erfahrene Leute von den Kreisverbänden, der Rest ggf. auch von Meine Kampagne, dazu vielleicht noch einen Promi) und für einen Tag in eine größere Stadt in Brandenburg karrte. Dort hätte man dann einen Tag, sicherlich Samstag, über 20 Stände in der Stadt. Die ganze Stadt wäre grün, so was hätten die Bürger da noch nie erlebt. Die meisten Bürger würden an dem Tag an mehreren Ständen vorbeikommen, so dass die massive Präsenz überhaupt erst ihre Wirkung entfaltete.

Ich verspreche mir davon folgendes:

  • Man wäre das Sektiererimage los, immerhin wäre das wohl die größte, gewissermaßen professionellste politische Veranstaltung, die es dort je gegeben hat (nicht nur von den Grünen, sondern insgesamt).

  • Man könnte mit einigen Vorurteilen aufräumen, wenn man das gezielt mit Auftreten und Infomaterial anginge. Motto: Information ist besser als Vorurteile

  • Man würde damit nicht nur Wähler aufrütteln, sondern auch potentielle Aktive für die Arbeit vor Ort.

  • Wenn man einen Promi oder zumindest eine Abschlussveranstaltung hat, könnte man die an den Ständen bewerben.

  • Man käme damit auf jeden Fall in die Presse. Ob positiv, sei mal dahingestellt; dabei könnte natürlich auch so was wie jetzt brauchen die Grünen in XY schon die Truppen aus Berlin, um überhaupt wahrgenommen zu werden... herauskommen.

Das Problem dabei sehe ich weniger darin, genügend Leute für diesen Ausflug zusammenzubekommen, als vielmehr in den Kosten. Wenn man schon für die Partei arbeitet, will man dafür nicht noch die Anfahrt bezahlen. Die unterstützten Kreisverbände können sich das sicher nicht leisten. Es läuft also auf die Frage hinaus, ob der Berliner Landesverband das – ganz uneigennützig – regelt.

Wenn man das zu Beginn des heißen Wahlkampfs macht, könnte das allerdings auch den Unterstützern nützen. Die Medien könnten das in der Art von die Grünen wollen es jetzt aber wirklich wissen rüberbringen. Das könnte zu der allgemeinen Erwartung beitragen, dass die Grünen ein sehr gutes Ergebnis einfahren werden, was sicherlich eher positiv ist. Ein weiterer Punkt ist, dass man so auch vor Ort vielleicht neue Leute erreicht. Mit jeder neuen Kategorie von Parteiaktion hat man die Chance, passive Mitglieder zu aktivieren, die sich für das klassische Programm nicht interessieren. Hier wäre es insbesondere so, dass die Grünen in der Zielstadt sicherlich Bekannte, "Auswanderer" in Berlin hätten, die sie vorher kontaktieren würden: Habt Ihr nicht Lust, Euch da anzuschließen, um Eurer Heimat/Euren Freunden mal was Gutes zu tun? über diese persönliche Schiene bekäme man die Leute für den "Außeneinsatz", aber wenn dieser Kontakt erst mal da ist, bleibt sicher der eine oder andere den Berliner Grünen als Aktiver erhalten.

gegenseitige Unterstützung auf dem Land

Für solche Aktionen eignen sich natürlich nur Städte ab einer gewissen Größe. Für die darunter mag es als Abwandlung in Frage kommen, dass die dort aktiven Grünen einander in ähnlicher Weise unterstützen. Einmal im Monat, oder wie oft sie es eben hinkriegen, strömen sie aus einem größeren Gebiet zusammen, um in einem Ort so etwas durchzuziehen. Wenn das, anders als aus der Berliner Perspektive, Hilfe auf Basis von Gegenseitigkeit wäre (weil man wüsste, dass die anderen auch irgendwann in die eigene Kleinstadt kommen), wäre das der Teilnahmemotivation sicher förderlich. Nebenbei schafft man noch ein bisschen Vernetzung. Und das Ganze könnte natürlich nach getaner Arbeit auch Partycharakter bekommen.

Aktivierung von Sympathisanten durch Onlineabstimmungen

nicht veröffentlichtes Konzept

Die Internetleute aus Pankow finden das gut. Ist aber bis zur Bundestagswahl vermutlich nicht mehr umzusetzen.

Kryptografie als Erweiterung des Parteithemas Datenschutz

nicht veröffentlichtes Konzept

Die Internetleute aus Pankow und Christina Gerts (Landesvorstand, Datenschutz) finden das gut. Ist aber bis zur Bundestagswahl vermutlich nicht mehr umzusetzen.

Alexander Mantei hatte die Idee, von meinem Ansatz aus, die Grünen in der öffentlichen Wahrnehmung stärker mit den Themen Datenschutz und IT zu verbinden, eine Veranstaltungsreihe ins Leben zu rufen, über die man den Dialog mit den Bürgern ausbaut: sein Konzept Dafür brauchen wir vor allem fachkompetente Vertreter der Grünen.

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