Vorschlag für eine politische Aktion

Hauke Laging, Peter-Vischer-Straße 29, 12157 Berlin
Tel.: 030/32603660, mobil: 0172/7630883, E-Mail: hauke@laging.de, WWW: http://www.hauke-laging.de/

Onlineunterstützung für Multiplikatoren

Version 1.1/4.1+, 09.12.2010

Inhalt

ZusammenfassungÜbersicht

Die Effektivität des Onlinewahlkampfs soll dadurch erheblich erhöht werden, dass man die Qualität der eigenen Multiplikatoren verbessert, indem man sie technisch (durch ein Webangebot zum Informationsmanagement) unterstützt. Dadurch kann man auch die Anzahl der Multiplikatoren erhöhen, indem man "normale" Sympathisanten zu Multiplikatoren macht, indem man sie durch diese Unterstützung zu Handlungen animiert, die sie ansonsten unterlassen hätten.

Ausgangslage – das ProblemÜbersicht

Onlinewahlkampf lebt davon, dass einerseits die Zielgruppe sich selber auf die Suche nach den Inhalten macht (sei es aus eigenem Interesse, sei es, weil sie anderswo darauf aufmerksam gemacht wurde) und andererseits Inhalte aktiv weiterverbreitet werden. Dieser Vorschlag bezieht sich nur auf den zweiten Effekt.

Nach welchen Kriterien leiten Sympathisanten Inhalte der Partei (als E-Mail oder Link) weiter? Vermutlich handelt es sich in erster Linie um drei Effekte:

  1. Humor

    Was man typischerweise unter dem Stichwort virales Marketing versteht, zeichnet sich dadurch aus, dass es irgendwie spektakulär ist: besonders lustig, spannend oder drastisch. Politik ist überwiegend weder lustig noch spannend oder drastisch, sondern mehr oder weniger dröge Sachauseinandersetzung. Mit Gags mag man im Wahlkampf punkten können (wobei die Frage ist, ob diejenigen, die darüber lachen, unentschlossene Wähler waren, da entschiedene Anhänger und Gegner einer Partei für Spott am anfälligsten sein dürften), aber man wird mit klassischem viralen Marketing kaum politische Inhalte in der Breite transportieren können, seriös schon gar nicht.

  2. Wichtigkeit

    Politische Aussagen, die einem besonders wichtig sind, wird man eher weiterleiten. Insbesondere dann, wenn man ihnen eine allgemeine Wichtigkeit zuschreibt.

  3. persönliches Interesse des Empfängers

    Wenn man weiß, dass jemand sich für ein bestimmtes Thema speziell interessiert, ist die Neigung, ihm Informationen dazu zukommen zu lassen, höher. In dem Fall besteht sogar Hoffnung, dass der Empfänger es einem dankt; einerseits hat er womöglich eine für ihn bedeutsame Information erhalten, andererseits ist es immer schön zu wissen, dass andere einen so gut kennen und an einen denken, so dass man gezielt mit Informationen versorgt wird.

Bei alledem spielt der Zufall eine große Rolle. Weiterverbreiten kann man nur, was man selber mitbekommt. Die wenigsten Sympathisanten beschaffen sich systematisch Informationen. Umgekehrt kann man davon ausgehen, dass ein besser informierter Sympathisant tendenziell der bessere Multiplikator ist (weil er mehr Gelegenheiten und mehr Substanz zum Argumentieren hat).

Wenn man häufig Informationen weiterleitet, mögen Aufwand und Spaß / Lästigkeit als Faktoren hinzukommen. Und im Sinne dieses Vorschlags auch der positive Imageeffekt, wenn sich die Empfänger vom Multiplikator professionell informiert fühlen und ein kleines bisschen beeindruckt sind.

Problembewusstsein

Die Grenzen der Möglichkeiten des bisherigen Onlinewahlkampfs scheinen wenig Beachtung zu finden. Onlinewahlkampf ist das ganz große Stichwort. Wer damit punktet, hat die Wahl schon gewonnen; das scheint die verbreitete Auffassung zu sein.

ZielÜbersicht

Es liegt im Interesse der Partei, die kommunikative Situation ihrer Sympathisanten zu verbessern. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:

Man könnte es so formulieren: Man versucht aus jedem gelegenheits-Multiplikator einen kleinen Wahlkampfmanager zu machen, jedenfalls gefühlt.

Nebenziele, positive Nebeneffekte, weitere Betroffene

Neben dem direkten Nutzen durch effektivere Multiplikatoren besteht die Aussicht auf anerkennende Berichterstattung, wenn die Presse mitbekommen, was da Neues läuft.

technische UmsetzungÜbersicht

Man könnte ein Webseite erstellen, dass es jedem Sympathisanten ermöglicht, den Überblick über die verfügbaren Inhalte und seine Versendung an die einzelnen Empfänger zu behalten.

Funktionsumfang

Folgendes sollten die Multiplikatoren in dieser und über diese Plattform tun können:

Nicht alle genannten Punkte sind wichtig, und es sollten auch nicht alle berücksichtigt werden müssen. Aber je mehr man vorgeben kann, desto mehr gefühlten Einfluss hat der Multiplikator, infolge dessen hat er vermutlich mehr Spaß bei der Nutzung des Angebots (der klassische Effekt von Simulationsspielen).

Eine qualitative Erweiterung wäre es, auch Feedback zu ermöglichen. Wie reagieren die Leute auf das ihnen zugesandte Material? Fanden sie es informativ, überzeugend, gut präsentiert? Oder auch ganz offen: Was vermissen die Empfänger bisher? Das kann man auch so umsetzen, dass die Empfänger diese Wertungen auf der (bzw. einer in der Mail zusätzlich) verlinkten Webseite abgeben und die Ergebnisse dem Multiplikator angezeigt werden. Die darf die Partei dann aber reinen Gewissens für sich verwenden (jedenfalls anonymisiert).

Realisierung

Bei der Umsetzung eines Angebots für Sympathisanten sollte weniger wichtig sein, dass das alles schön bunt ist. Entscheidend für die Akzeptanz dürfte die Benutzerfreundlichkeit (Übersichtlichkeit und Geschwindigkeit) sein. Einen Performance-Alptraum wie das Wurzelwerk kann man Externen nicht zumuten.

Die Bedienung sollte auch von mobilen Geräten aus bequem möglich sein.

mögliche Probleme

Datenschutz

Mit den Daten Dritter muss natürlich sehr sorgsam umgegangen werden. Es kann nicht sein, dass jemand der Partei Daten seiner Freunde zur Verfügung stellt und die Partei diese dann verwendet. Der organisatorische Zusammenhang ist deshalb so zu sehen (und natürlich auch zu gestalten), dass die Partei gewissermaßen als Internetdienstleister für den Multiplikator auftritt. Er bekommt seinen abgeschlossenen Bereich, den die Partei mit Informationen bestückt, auf den sie aber nicht zugreift.

Wenn man dieses Spiel besonders weit treiben will, kann man das System so gestalten, dass die eingegebenen Daten gar nicht von der Partei gelesen werden können, wenn der Multiplikator nicht eingeloggt ist. Man erzeugt für jeden Multiplikator einen Schlüssel, mit dem die Daten verschlüsselt werden, bevor sie in der Datenbank landen. Beim Einloggen und Aufruf jeder Seite wird dieser Schlüssel übertragen, so dass die Daten dem Benutzer angezeigt werden können. Die Daten landen dann nur auf dem Web des E-Mail-Versands kurzzeitig im Klartext im System der Partei. Für dieses Mailsystem müsste also die Versandprotokollierung deaktiviert werden.

Auch wenn die Partei quasi als Mailprovider im Auftrag des Multiplikators handelt, sollte mit einer Mailsignatur auf den Zusammenhang hingewiesen werden. Die Empfänger sollten über eine dort angegebene URL den Versand von Informationen an sie aus diesem System komplett unterbinden können. Das muss dem Multiplikator nicht angezeigt werden.

personelle Überschneidungen

Es kann natürlich ohne weiteres passieren, dass mehrere Multiplikatoren denselben Empfänger eintragen. Vernünftigerweise muss man verhindern, dass derjenige Informationen doppelt erhält. Eine Möglichkeit wäre, einen Empfänger nur einem Multiplikator zuzuordnen (und diese Zuordnung dem Empfänger zu überlassen). Besser ist es wohl, für jede Einzelinformation zu prüfen, ob der Empfänger sie schon erhalten hat, und sie nur in dem Fall zu blockieren. Dafür muss man nicht einmal die E-Mail-Adresse speichern. Es reicht aus, sie zu normalisieren (also etwa alle Großbuchstaben durch Kleinbuchstaben zu ersetzen) und dann den Hashwert zu speichern. Aus hauke@laging.de wird de83e3593ed6925aae98eb199d361caa. Zurückrechnen kann man das nicht, nur ausprobieren. Nicht praktikabel. Das können wir so veröffentlichen und damit ein Vorbild abgeben, wie man mit Daten sorgsam umgehen kann.

Entwicklungskosten und -dauer, Unsicherheit des Entwicklungserfolgs

Im Grunde handelt es sich überwiegend um ein Datenbank-GUI, also kein besonders komplexes Projekt.

Investitionsbedarf und variable Kosten

Kosten entstehen im Betrieb, wenn man in der vorgeschlagenen Weise alle Informationen vielfältig aufbereitet (Umfang, Optik).

Bekanntmachung

Durchaus spannend ist die Frage, wie man die Multiplikatoren rechtzeitig mit diesem Angebot erreichen will. Man kann es auf der Webseite und an den Infoständen bewerben, aber eher passiv, also nur gegenüber Leuten, die von sich aus den Kontakt zur Partei suchen. Es bietet sich an, dieser Aktion ein eigenes Logo und ein Motto zu spendieren. gute Politik dank guter Information

Einwände, Anmerkungen und Bewertungen von DrittenÜbersicht

bisher keine

ErweiterungenÜbersicht

bisher keine

weitere Parteiaktivitäten des VerfassersÜbersicht

http://www.hauke-laging.de/gruene/

Änderungen am Dokument und alte VersionenÜbersicht

Übersichtsseite aller Versionen dieses Dokuments mit digitalen Signaturen

Wenn in Ihrem Browser Javascript aktiviert ist, können Sie die Absätze, die sich von Version zu Version geändert haben, farblich markieren lassen, um auf einen Blick zu sehen, was zu lesen sich lohnt, wenn Sie einen ältere Version dieses Dokuments bereits kennen. Javascript scheint nicht zu funktionieren.

nichts markieren

1.0 (07.12.2010)

1.1 (09.12.2010) – Änderungen markieren / Markierung aufheben