Kozept einer neuen Funktion für Mobiltelefone: sprachgesteuerte Anrufannahme

Version 1.1.1, 12.12.2004

Hauke Laging - Grazer Platz 22 - 12157 Berlin - Telefon: 030/32603660 - mobil: 0172/7630883 - E-Mail: hauke@laging.de
Student des Wirtschaftsingenieurwesens und Mitarbeiter des Lehrstuhls für Technologie- und Innovationsmanagement an der Technischen Universität Berlin.

Stichpunkte

Problemstellung

Es gibt Situationen, in denen man nicht schnell genug an sein Mobiltelefon herankommt, um ein Gespräch anzunehmen. Die klassischen Beispiele dafür sind, dass man zu Hause ist und das Telefon irgendwo abgelegt hat, es womöglich nicht einmal sofort findet, die Frauen, die ihr Telefon erst einmal aus ihrer Handtasche herauswühlen müssen, und – psssst – die Autofahrer, die schon aus motorischen Gründen länger brauchen. Alles sind keine seltenen Situationen.

Lösung

Dieses Problem könnte durch eine rudimentäre Spracherkennung gelöst werden: Das Telefon wird auf einen Begriff/Laut programmiert, über den man ein Gespräch annehmen kann. Zu lösen wäre dabei primär das Problem der Geräuschverzerrung, wenn das Telefon sich in einer Tasche oder einem anderen Zimmer befindet. Der Anrufer bekäme dann eine – vom Benutzer zuvor á la Mailboxansage aufzusprechende – Ansage, aus der hervorginge, was gerade passiert (ist). Ähnlich wie beim Freizeichen könnte der Anrufer nach der Ansage Musik hören – ohne dass dafür dauerhaft Gebühren zu entrichten wären, da der Netzbetreiber damit nichts zu tun hätte.

technische Umsetzung

Diese Funktion wäre nur im "Grundzustand" des Telefons zu aktivieren, also – trivialerweise – nicht, wenn der Benutzer gerade mit dem Gerät herumhantiert.

Da der Benutzer das Gerät nach der Gesprächsannahme (oftmals) immer noch finden muss, würde es weiterhin klingeln (oder was auch immer tun), bis das Gespräch per Tastendruck angenommen würde.

Da hier nur ein Kommando (und das auch nur grob) erkannt werden müsste, wäre die Realisierung vermutlich deutlich weniger aufwändig als bei einer richtigen Sprachsteuerung. Damit sollten der Bedarf an Speicher (abgesehen von der Ansage) und Rechenleistung so gering ausfallen, dass eine breite Implementierung möglich wäre.

Marktchancen

Sicher handelt es sich hierbei nicht um eine Killerapplikation, die die Masse der Kunden Dutzende von Euro mehr für ein Telefon bezahlen ließe, aber beinahe jeder hätte Verwendung dafür, verstünde aus eigener Erfahrung heraus sofort das Problem und wäre – bei der Mailbox hat es ja auch geklappt – in der Lage, die Funktion komplett (d.h. mit Ansage) zu bedienen. Attraktiver als die Mailbox wäre die Funktion auf jeden Fall. Nicht zu vergessen, dass der Anrufer in der Warteschleife den Angerufenen nichts kostet – der Abruf der Mailbox (zuzüglich Rückruf) in vielen Fällen dagegen sehr wohl. Die Relevanz dieser Funktion ist natürlich daran zu messen, wie wichtig den Käufern die einzelnen gegenwärtigen "kleinen" Neuerungen sind. Welche davon sind schon kaufentscheidend? Im Hinblick aufs Marketing mag es auch bedeutend sein, überhaupt mal etwas merklich als Erster anzubieten, das einen relevanten Unterschied macht.

Da die Umsetzung mit der Sparversion vorhandener Technologie erfolgte, wäre sie zumindest bei besseren Telefonen wohl ohne Mehrkosten zu realisieren. Womöglich ließe sie sich sogar per Software-Update bei Altgeräten nachrüsten.

Vergleich zu bisherigen Sprachsteuerungen

Es hat sich gezeigt, dass Sprachsteuerungen von der Masse der Nutzer nicht angenommen werden. Diese Tatsache steht meinem Vorschlag in keiner Weise entgegen, da es sich lediglich um eine vorhandene Technologie, aber um eine neue Mittel-Zweck-Kombination handelt. Bisherige Sprachsteuerungen waren eine – offensichtlich nicht überlegene – Alternative zur manuellen Bedienung. In meinem Vorschlag ist die "Sprachsteuerung" dagegen alternativlos und bietet eine neue Funktion, nicht nur eine neue Steuerungsmöglichkeit einer auch anders nutzbaren Funktion.

Ich schlage insbesondere nicht vor, dass Telefon auf Entfernung benutzbar zu machen (Freisprechanlage usw.), was in den meisten fraglichen Szenarien (Telefon in der Handtasche, Jacke, in anderem Zimmer) auch völlig sinnlos wäre.