Konzept eines neuen (präventiven) Waldbrandbekämpfungsgeräts

Hauke Laging, Grazer Platz 22, 12157 Berlin, Telefon: 32603660, E-Mail: hauke@laging.de

Version 1.1, 25.03.2004

Problem

Bei der Bekämpfung von Waldbränden ist die Fähigkeit, in kurzer Zeit lange und breite Schneisen schlagen zu können, von großer Bedeutung. Je schneller dies möglich ist, desto weniger Wald muss dem Feuer geopfert werden, weil in entsprechend geringerem Abstand zur Feuerfront gearbeitet werden kann.

Das Fällen von Bäumen

Wichtig: Dies gilt wohl nur in geringem Maß für die deutschen Waldbrände, die sich auch mit wenig Aufwand gut beherrschen lassen. Wirklich interessant ist der folgende Vorschlag wohl nur für den Export in Gebiete, in denen Waldbrände ein Kampf gegen die Uhr sind und erhebliche Schäden anrichten.

Lösungsansatz

Möglicherweise ist es praktikabel, die Bäume nicht gleich zu fällen, sondern ihrer brennbarsten Teile zu berauben. Dies hätte keinen ökologischen Vorteil der Art, dass die Bäume dies möglicherweise überlebten (unwahrscheinlich), sondern wäre vermutlich schneller und sicherlich ohne Gefahr und Behinderung durch herumliegende Bäume möglich.

Dieses Ergebnis ließe sich möglicherweise mit einer Art überdimensionalem Sandstrahler erreichen. Man bräuchte eine schubstarke Turbine (zwecks Wirkung und Reichweite) und geeignetes "Geschossmaterial". Ein wesentlicher Aspekt der Idee ist, dass sich als Geschossmaterial das im Wald vorhandene Erdreich nutzen lassen müsste und somit lediglich Treibstoff zum Betrieb der Turbine mitzuführen wäre.

Mit einem derartigen Sandstrahler sollte es möglich sein, alle Blätter und kleineren Äste binnen einiger Sekunden von einem Baum zu holen. Bis zu welcher Astgröße dies funktionierte, wäre eine Frage von Turbinenleistung und Entfernung. Entscheidend für den Erfolg wäre, ob das Strahlergebnis ausreichend wäre, um das Übergreifen der Flammen von einem derart behandelten Baum auf den nächsten wirksam zu verhindern. Dadurch, dass nur noch stabiles Holz am Baum übrigbliebe, wäre auch der "Funkenflug" erheblich eingeschränkt.

Diese Maschine wäre aber auch geeignet, um Unterholz (teilweise – größenabhängig) zu beseitigen. Damit wäre sie auch geeignet, um bei brennenden Feldern eingesetzt zu werden (wenn sie schon mal da ist, speziell dafür wird wohl niemand so etwas anschaffen).

Schwierigkeiten

Im Einsatz

Handhabung des anfallenden brennbaren Materials

Das "runtergestrahlte" Material müsste entfernt werden, um die Feuerblockade im oberen Bereich nicht dadurch zu konterkarieren, dass in Bodennähe plötzlich viel mehr leicht brennbares Material vorhanden ist. Dieses Material könnte mit der Turbine (nur mit Luft) weitgehend aus der Schneise herausgeblasen werden, allerdings wäre dies mit Zeitaufwand verbunden und reduzierte so den Vorteil der hohen Geschwindigkeit. Eventuell wäre dies aber auch gar nicht nötig, wenn mit der Turbine konsequent nur quer zur Schneisenrichtung gearbeitet würde, weil dann direkt beim Abstrahlen das Material von der Schneise weggeblasen würde – teils in den zu schützenden, teils in den später abbrennenden Bereich.

Diese Methode könnte eine gute Ergänzung zum Schlagen von Schneisen im Erdreich sein: Die (nach dem Sandstrahlen angelegten) Schneisen lösen das Problem des herabgefallenen Materials komplett, die Abstrahlung verhindert das Übergreifen der Flammen in der Höhe – gegen das die Schneise nichts ausrichten könnte.

Mobilität des Fahrzeugs

Das Fahrzeug, auf dem die Turbine montiert würde, dürfte nicht groß, schwerfällig oder sonstwie wenig beweglich sein. Das Nachladen von Erdreich sollte während der Fahrt möglich sein oder sehr schnell gehen. Dabei sollten natürlich keine großen Löcher in der Fahrspur entstehen.

Wirtschaftlich

Wie alles Neue dürfte auch auch dies nicht zu teuer werden... Der einzige große Kostenfaktor wäre in diesem Fall die Turbine, aber ich habe leider nicht die geringste Vorstellung, was so etwas kostet.

Realisierung

Der Vorschlag greift auf nichts technisch revolutionär Neues zurück, insofern erscheint das technische Risiko bei der Umsetzung sehr überschaubar, auch die Entwicklingskosten dürften sich sehr im Rahmen halten. Kritisch ist dagegen eher die Wirkung zu sehen, also ob der gewünschte Effekt erreicht wird (mit einer noch sinnvoll einsetzbaren Turbine).

Vergleichbare Techniken

Es gibt anscheinend schon Turbinen im Feuerwehreinsatz. Ich weiß aber kaum etwas darüber und nehme an, dass diese zur direkten Feuerbekämpfung eingesetzt werden. Das wäre zur Not natürlich auch mit einem Sandstrahler möglich, vermutlich sogar besser, aber mit einem derartigen, punktuellen Einsatz wird man wohl kaum Waldbrände in den Griff bekommen.

Fazit

Für die Wertung dieses Vorschlags kommt es wohl entscheidend darauf an, wie vorteilhaft dieses Verfahren gegenüber dem Fällen der Bäume wäre, wobei hier in erster Linie der zeitfaktor wichtig wäre. Diese Vorteilhaftigkeit wäre dann ins Verhältnis zum technischen Aufwand und damit den dem Kunden entstendenden Kosten zu setzen.