Vorschlag für eine Produktinnovation
Version 1.0/1.9, 01.08.2005
Hauke Laging, Grazer Platz 22, 12157 Berlin, Tel.: 030/32603660, mobil: 0172/7630883, E-Mail: hauke@laging.deRealisierung
mögliche Probleme
Rechtsgeschäfte im Internet kann man heute über Online-Rechtsschutzversicherungen absichern. Diese sind allerdings wenig bekannt. Vermutlich werden sie auch nicht ernsthaft beworben, weil sich der Aufwand wegen der Marktgröße nicht lohnt.
Zusätzlich zu dieser klassischen, zeitgebundenen Versicherung soll eine transaktionsgebundene Versicherung angeboten werden: In dem Moment, in dem man im begriff ist, etwas zu bestellen oder ein sonstiges Rechtsgeschäft abzuschließen, soll dem Kunden die Möglichkeit angeboten werden, für einen vergleichsweise geringen Betrag eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen, die nur diese Transaktion abdeckt.
Dieses Vorgehen böte eine Reihe von Vorteilen:
Man müsste nicht "anlassunabhängig" für das Produkt werben, sondern könnte es gewissermaßen ohne Werbung direkt verkaufen, weil es in dem Moment so selbsterklärend wäre, dass auch bei einem einfachen Hinweis mit guter resonanz zu rechnen wäre.
Anders als bei einer Versicherung mit Laufzeit müsste der Kunde nicht darüber nachdenken, ob sich diese Sicherheit für ihn prinzipiell lohnt, weil er gerade in genau der Situation wäre, in der eine Rechtsschutzversicherung "den ersten Teil" ihrer Leistung ganz konkret erfüllt.
So ein Produkt wäre insbesondere für potentielle Kunden interessant, die wenig im Internet bestellen. Diese Leute dürften Hemmungen haben, sich für ein ganzes Jahr zu versichern, wenn sie vermuten, dass sie in diesem Zeitraum nur ein-, zweimal etwas bestellen werden. Andererseits dürften diese Leute eben wegen ihrer kaum vorhandenen Erfahrung mit Internetgeschäften eine höhere Unsicherheit verspüren, die für den Verkauf eines Produkts, das Sicherheit bietet, natürlich nur von Vorteil sein kann.
Da diese Transaktionsprämien deutlich niedriger wären als die Jahresprämien, könnte man auf die Selbstkosten einen prozentual vergleichsweise hohen Betrag aufschlagen, ohne die Kunden abzuschrecken, weil die Gesamtsumme in absoluten Zahlen immer noch gering wäre, insbesondere neben dem anstehenden Betrag für die eigentliche Transaktion.
Da der Vertragspartner des potentiellen Kunden bekannt wäre, könnte man - zumindest bei großen Anbietern, bei denen hinreichend viele Versicherungsabschlüsse zustandekommen, um sinnvolle statistische Aussagen treffen zu können - die Höhe der Prämie durch eine anbieterabhängige Modifikation festlegen - und deren Höhe dem Kunden sogar als Service "verkaufen", denn - Rechtsschutz hin oder her - wer kauft schon gerne dort ein, wo er Scherereien zu erwarten hat? Als Erweiterung wäre also ein Link "Anbieter ähnlicher Produkte mit besseren Bewertungen" denkbar, der sich mit wenig Aufwand (einmalige manuelle Zuordnung großer Anbieter zu ihrer Branche) von der IT automatisch pflegen ließe.
Da die Umstände der Bestellung genau bekannt wären, gäbe es darüber keinen Streit mit dem eigenen Kunden, wenn etwas schiefgeht. Bei regulären Online-Rechtsschutzversicherungen mag diesbezüglich jeweils noch eine (aufwändigere) Prüfung nötig sein.
Da die Kunden über diesen Vertriebsweg viel häufiger Kontakt zu einem Versicherer hätten als sonst, bestünde die Aussicht, einige von ihnen auf diesem Weg auch für andere Produkte zu gewinnen.
Das große Problem ist, dass man an den Kunden eines Onlineanbieters für gewöhnlich nicht im Moment des Vertragsabschlusses herankommt - welche Firma ließe sich denn darauf ein, ihren Kunden einen Rechtsschutz anzubieten, um gegegn sie selber zu prozessieren? Diesen Ansatz kann man also vergessen.
Ich habe ein Konzept für einen Internetdienst entwickelt, der genau dieses Problem löst. Es ist sogar so, dass die hier vorgestellte Idee lediglich eine Erweiterung des anderen Dienstes darstellt. Dessen Beschreibung gebe ich aber nur gegen eine Vertraulichkeitsvereinbarung heraus.
Dieser Dienst ergänzte zwar den Rechtsschutz gut, wäre aber in seiner Realisierung recht weit vom Versicherungsgeschäft entfernt, so dass es für einen Versicherer uninteressant sein könnte, so etwas umzusetzen. Ich bin gerade in Gesprächen mit geeigneten Anbietern darüber. Wenn ein Versicherer sich dafür interessiert, das hier skizzierte Produkt anzubieten und dies mangels besserer Möglichkeiten auf dem von mir entworfenen Dienst aufzusetzen, wäre es voraussichtlich deutlich einfacher, einen Partner für dessen Umsetzung zu finden. Über ein entsprechendes finanzielles Engagement bei der Umsetzung könnte der Versicherer sich diese Plattform dauerhaft sichern. Es besteht Grund zu der Annahme, dass es eine zweite derartige Plattform von attraktiver Größe nicht geben wird.
Problematisch könnte sein, dass die Kunden eine Auswahl der Art betreiben, dass sie nur die schlechten Risiken in dieser Weise versichern lassen, was die Kosten gegenüber der klassischen Online-Haftpflicht erhöhte. Ob dies relevante Ausmaße annimmt, steht natürlich auf einem anderen Blatt, denn die Höhe des Risikos dürfte für die meisten Kunden eine Frage der Höhe der Transaktion sein - womit aber natürlich der durchschnittliche Schaden und damit die Kosten für den Versicherer anstiegen.
Als problematisch könnte sich auch erweisen, dass der Kunde nach Abschluss der Transaktionsversicherung etwas macht, das vertraglich gar nicht abgesichert ist. Dieses Risiko besteht natürlich nur, wenn der Rechtsschutz entsprechende Beschränkungen beinhaltet, womit ich mich nicht auskenne.