Vorschlag für eine Produktinnovation
Version 1.0/1.5, 06.01.2005
Hauke Laging, Grazer Platz 22, 12157 Berlin, Tel.: 030/32603660, mobil: 0172/7630883, E-Mail: hauke@laging.deRealisierung
mögliche Probleme
Zielgruppen, Preisspanne, Umsatz
Vermarktung
Ich bin weder Mediziner noch Chemiker. Ich habe die folgenden Gedanken mit einem Mediziner und einem Pharmazeuten diskutiert, so dass sie dennoch nicht allzu abwegig sein sollten. Verstehen Sie es eher als Denkanstoß denn als Produktkonzept.
Einige Raucher wünschen sich eine Reduktion ihres Zigarettenkonsums. Nicht geeignet für die Behandlung mit Nikotinpflastern sind vermutlich zwei Gruppen von Rauchern:
Diejenigen, die gar nicht aufhören, sondern lediglich den Konsum auf dauerhaft ein niedrigeres Maß begrenzen wollen.
Diejenigen, bei denen eine körperliche Behandlung alleine gegen die psychische Abhängigkeit nicht ankommt.
Kettenraucher brauchen ihre nächste Zigarette, sobald der Nikotinpegel im Blut auf ein bestimmtes Niveau gefallen ist. Die (maximale) Zeit zwischen zwei Zigaretten ergibt sich also aus dem Pegel am Ende des Rauchens einer Zigarette und dem anschließenden Verlauf des Niveaus, wobei ich vermute, dass nicht nur das Niveau, sondern auch die Stärke dessen Änderung eine Rolle spielt: Langsam unter die "Entzugsschwelle" zu geraten, dürfte leichter auszuhalten sein als ein schnelles Absacken des Pegels.
Ich schlage die Entwicklung eines Produkts vor, das die Spanne zwischen zwei Zigaretten bei gleichem Entzugsempfinden vergrößert.
Möglicherweise gibt es einen Stoff, der Nikotin sehr gut aufnehmen und – bei sinkender Konzentration in der Umgebung, Verdunstung oder Zersetzung – unverändert abgeben kann und außerdem noch medizinisch unbedenklich ist, so dass er (auch regelmäßig) inhaliert werden kann.
Wenn ein Raucher diese Substanz vor dem Rauchen einer Zigarette inhalierte, träten folgende Effekte auf:
Vom in die Lunge gelangten Nikotin ginge ein kleinerer Teil als sonst ins Blut über, weil der Rest in der Puffersubstanz gebunden würde.
Wenn die Sättigung der Substanz erreicht wäre, bevor die Zigarette aufgeraucht ist, würde die alte Aufnahmerate und damit auch mehr oder weniger annähernd die alte Maximalkonzentration im Blut erreicht.
Wäre die Zigarette schon vor der Sättigungsgrenze aufgeraucht, würde die alte Maximalkonzentration im Blut deutlich nicht erreicht.
Die Relation von Rauchzeit und Sättigungsgrenze ließe sich durch die Dosierung des Stoffes gut regulieren.
Nach dem Aufrauchen der Zigarette gäbe der Stoff das gebundene Nikotin nach und nach in seine Umgebung ab. Ein Teil davon, wahrscheinlich der größte, würde von der Lunge aufgenommen. Auf jeden Fall fiele die Nikotinkonzentration im Blut deutlich langsamer ab als bisher, da immer noch für eine Weile ein Nikotineintrag vorhanden wäre. Die Entzugsschwelle würde also nicht nur später erreicht, sondern auch wesentlich sanfter unterschritten, was die Entzugssymptome möglicherweise lindert.
Das Erreichen des Sättigungspunkts ließe sich recht gut durch die Dosierung des Inhalats steuern: Wird weniger inhaliert, kann weniger absorbiert werden und die gewohnte Aufnahmerate würde nach kürzerer Zeit erreicht. Auf diese Weise wäre eine langsame "Entwöhnung" (von der Rauchfrequenz) möglich: Anfangs wird nur wenig inhaliert, später mehr. So würde einerseits der gewohnte Nikotinpegel gesenkt, andererseits derselbe (auf dem sinkenden Niveau) immer länger aufrechterhalten.
Da dieses Produkt prinzipbedingt vor (annähernd) jeder Zigarette eingenommen werden müsste, müsste es auch bei Einnahme in "großen" Mengen gesundheitlich unbedenklich sein, denn die meisten Raucher sind wohl aus gesundheitlichen Gründen bestrebt, ihren Zigarettenkonsum zu reduzieren.
Die Einnahme des Mittels dürfte den Zigarettenkonsum geschmacklich nicht (negativ) beeinflussen; optimalerweise wäre sie diesbezüglich völlig neutral.
Damit das Produkt Chancen am Markt hätte, müsste eine gewisse Mindestwirkung erreicht werden, also beispielsweise eine Halbierung des Zigarettenbedarfs.
Zielgruppe wären Kettenraucher, die ihren Zigarettenkonsum reduzieren (aber nicht auf Null senken) wollen. Für die Preisobergrenze wäre entscheidend, ob der Konsum auch nach dem Absetzen des Produkts dauerhaft gesenkt werden kann oder das Mittel bin in alle Ewigkeit angewendet werden muss. Bei zeitlich begrenzter Einnahme wären der gesundheitliche und der dauerhafte finanzielle Vorteil der Kunden bei der Abschätzung der Zahlungsbereitschaft zu berücksichtigen. Bei dauerhafter Nutzung würde die Preisobergrenze durch die Einsparung bei den Zigaretten plus einen Aufschlag für den gesundheitlichen Vorteil gesetzt.
Um das Umsatzpotential seriös zu schätzen, müsste ermittelt werden, wie stark der Wunsch nach Reduktion des eigenen Zigarettenkonsums bei den Rauchern ausgeprägt ist. Vermutlich gibt es Untersuchungen dazu, wie oft Raucher welcher Gruppe (Zigarettenverbrauch) versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören. Der potentielle Kundenkreis wäre auch jeden Fall größer als die Gruppe derjenigen, die versuchen, aufzuhören, denn eine Reduktion wäre ein guter Schritt in Richtung Aufhören.
Der Gedanke, immer einen Inhalator mit sich herumzutragen und auch noch vor jedem Rauchen benutzen zu müssen, ist denkbar unattraktiv. Ideal wäre eine Verabreichung über eine Art Zigarette: Die könnte dann in die Packung gesteckt werden, nachdem die erste Zigarette entnommen wurde. Ein Zug aus diesem ganz besonderen Inhalator fiele außerdem nicht wirklich negativ auf, soll heißen, Anwesende müssten schon genau hinsehen.
Problematisch wäre dabei vermutlich die Dosierung. Wie stark muss jemand ziehen, um die gewünschte Dosierung zu erreichen? Ließe sich dieses Problem lösen und die Inhalator-Zigarette sich günstig fertigen lassen, könnte man eine Inhalator-Zigarette pro Zigarettenschachtel ansetzen, so dass man auch noch vom "Verschnitt" profitierte.