Vorschlag für eine Produktinnovation

Reduktion der Geruchsbelästigung beim Tanken durch Luftkühlung

Version 1.0/1.5, 10.03.2005

Hauke Laging, Grazer Platz 22, 12157 Berlin, Tel.: 030/32603660, mobil: 0172/7630883, E-Mail: hauke@laging.de
Student des Wirtschaftsingenieurwesens und Mitarbeiter des Lehrstuhls für Technologie- und Innovationsmanagement an der Technischen Universität Berlin.

Übersicht


Ausgangslage – das Problem des Kunden – Übersicht

Trotz der vorhandenen Absaugtechnik gelangen beim Tanken Kraftstoffdämpfe nach außen. Je nach Aufenthaltsort und Wetterlage erreicht ein mehr oder weniger großer Teil dieser Dämpfe auch den Kunden, der dies eventuell als gesundheitsschädlich wahrnimmt - was es ja ist -, auf jeden Fall aber als störend.

Ziel – Übersicht

Durch eine kleine technische Änderung der Zapfanlagen soll der Anteil der nach außen gelangenden Dämpfe, die den Kunden erreichen (können), minimiert werden.

technische Umsetzung – Übersicht

Dass die Dämpfe den Kunden nicht erreichen, lässt sich dadurch erreichen, dass sie nicht auf seine Höhe steigen. Dies wiederum lässt sich möglicherweise erreichen, indem die austretende, kraftstoffgeschwängerte Luft stark abgekühlt wird, so dass sie dichter und damit schwerer wird als die Umgebungsluft. Die schwerere Luft mit den Dämpfen sollte dann aus dem Tank nach unten fallen und sich dort so stark mit der Umgebundluft vermischen, dass die Dämpfe nicht mehr wahrnehmbar sind, wenn sie irgendwann doch auf "Nasenhöhe" kommen.

Realisierung

Die Tankstutzen könnten mit einer Düse auf Höhe der Tanköffnung versehen werden, die über einen kleinen Schlauch mit einem Kompressor verbunden wäre, der die Luft stark kühlt. Beim Tanken träte dann an der Tanköffnung, aber eher auf der Innenseite, kalte Luft aus, die sich mit der aus dem Tank austretenden Luft vermischte und diese abkühlte, um so den gewünschten Effekt zu erreichen. Außerdem träte durch die Vermischung eine Verdünnung ein, so dass die Dämpfe den Kunden auch ohne den beabsichtigten Effekt nur in deutlich geringerer Konzentration erreichten.

mögliche Probleme

Die Wirksamkeit Maßnahme (bzw. im Vorfeld: das Ausmaß des Problems) hinge von der Wetterlage ab: Bei starkem Wind bekommt man sowieso weniger störende Dämpfe ab (scheint mir aus der Beobachtung), und im Sommer wäre der nötige Temperaturunterschied wohl deutlich leichter zu erreichen als im Winter.

Entwicklungskosten, Investitionsbedarf

Die Technik selber ist nicht aufwendig. Aufgabe der Entwicklung wäre vor allem, zu ermitteln, welche Kombination auf Luftmenge und Lufttemperatur nötig und geeignet wäre, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Je mehr Luft man zuführt, desto wärmer kann sie sein, wobei die benötigte Kühlleistung wohl bei möglichst wenig und dafür möglichst kalter Luft minimal wäre.

Außerdem wäre zu bestimmen, welches Kühlsystem am günstigsten wäre. Denkbar wäre ein Kühlkompressor pro Zapfsäule, ebenso ein großer zentraler. Fraglich ist auch, wie man die Luftschläuche am besten an die bestehenden Schläuche heranbekäme. In den Zapfsäulen ist vermutlich kaum Platz für deren Anschluss.

Kosten

Die laufenden Kosten ergäben sich aus dem Strombedarf für die Kühlung und den Kompressor sowie der Wartung. In diesem Fall ist es allerdings so, dass es kein dramatisches Problem wäre, wenn die Anlage mal ein paar Tage nicht funktionierte.

Marktchancen – Übersicht

Zielgruppen

Zielgruppe dieser Verbesserung wären alle Kunden, die sich wegen der Kraftstoffdämpfe Sorgen um ihre Gesundheit machen oder sie zumindest als störend empfinden, vermutlich also die ganz überwiegende Mehrheit.

Vermarktung

Das Problem ist dem Kunden sofort zu vermitteln, die Lösung muss er nicht in ihrer Wirkungsweise verstehen, um sie zu begrüßen. "Auch beim Tanken voll durchatmen" erklärte schon alles.

Vertrieb

Es stellte sich die Frage, wie man die neue Technik einführen sollte, flächendeckend oder nach und nach? Vermutlich müssen die Zapfsäulen ab und an gewartet werden. Das wäre dann eine vergleichsweise kostengünstige Möglichkeit der Umrüstung, vielleicht sogar mit der Möglichkeit, die Schläuche "innen" zu verlegen. Es ergäbe sich dann aber das Bewerbungsproblem: Man mag natürlich nicht deutschlandweit für etwas werben, das noch kaum verbreitet ist. Insofern ginge die Investition dem Imageeffekt ein ganzes Stück voraus. Denkbar wäre, in geeigneter Weise an bereits umgerüsteten Tankstellen auf die neue Funktion hinzuweisen.

Lebensdauer

Es scheint auf absehbare Zeit nicht geplant zu sein, die Kraftstoffemissionen beim Tanken weiter zu reduzieren. Solange dies aber nicht geschieht, behielte diese Technik ihren Nutzen.

Imitationsrisiko

Falls diese Maßnahme nicht mit einem Patentschutz versehen werden kann, wäre sie schnell imitierbar, und das wohl sogar vor Einsetzen der Marketingwirkung. Was bliebe wäre der Imagegewinn des Innovators.

Alternativen

Vielleicht könnte der Luftaustritt auch dadurch erheblich reduziert werden, dass die Tankstutzen mit einer kleinen, beweglichen Platte versehen werden, die sich auf die Tanköffnung legt. Durch den nun erheblichen Widerstand, den austretende Luft zu überwinden hätte, dürfte sich der Anteil der abgesaugten Dämpfe erheblich erhöhen lassen, so dass auch dann beim Kunden womöglich keine störende Menge mehr ankäme. Eine solche Lösung wäre natürlich in Installation und Betrieb deutlich günstiger.


Änderungen am Dokument – Übersicht

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